Unter verschleißbeständigem Gusseisen versteht man Werkstoffe, die außergewöhnlichen Verschleißbelastungen standhalten müssen. Weißguss und Hartguss sind andere Begriffe für diese Werkstoffe. Die besondere Härte erreicht man durch den hohen Kohlenstoffgehalt und die Beimengung von speziellen Legierungselementen wie Chrom, Nickel und Molybdän.
Der klassische Kupolofen kommt für die Erschmelzung von verschleißbeständigem Gusseisen nicht in Frage. Er erlaubt keine Zugabe von Legierungselementen wie Chrom, Nickel, Molybdän, Wolfram und anderen zur Härtebildung beitragenden Elementen. Verschleißguss wird deshalb von jenen Gießereien erzeugt, die über einen oder mehrere Elektroöfen (Induktionsöfen) verfügen. Der elektrische Strom erhitzt in diesen Öfen das Rohmaterial und die Legierungselemente. Betriebe, die über kleine Induktionsöfen verfügen, haben auch die Möglichkeit, Prototypen ohne teure Modellwerkzeuge mit dem additiven Formverfahren als Einzelstücke oder in sehr geringen Stückzahlen herzustellen.
Je nach Legierung können unterschiedliche Härten erzeugt werden. Verschleißguss eignet sich besonders für Kettenglieder, Schleißplatten, Hämmer, Schläger, Saugrohre, Panzerplatten, Wurfschaufeln und viele andere, einem starken Reibverschleiß ausgesetzte Produkte.